Eine glückliche Beziehung – Ein Traum?
Lange nach der Emanzipation.
Sind Frauen heute glücklicher?
Das traditionelle Geschlechtsrollenverständnis von Mädchen und Frauen und ihre Sozialisation wurden bis Anfang 1960 kaum in Frage gestellt. Es war selbstverständlich, dass ein Mädchen Hausfrau, Ehefrau und Mutter werden soll.
Im Grundgesetz der BRD von 1949 finden wir den Gleichberechtigungsgrundsatz: “Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, jedoch belegten abweichende gesetzliche Regelungen Widersprüchliches. So z. B. durften Frauen eine Erwerbsarbeit nur mit einer Genehmigung des Ehemanns aufnehmen (bis 1958) und verheiratete Frauen wurden gesetzlich zur Hausarbeit verpflichtet (bis 1976) oder es wurden z. B. Leichtlohngruppen erlaubt, die einen bis zu 30% geringeren Lohn für Frauen als für Männer zuließen.
In der DDR war auffällig, dass der Staat (die Partei) die Aufgabe der Emanzipation der Frauen für sich in Anspruch nahm. Die Genossinnen sollten sich gleichzeitig der Produktion und der Reproduktion widmen, in Führungspositionen waren Frauen jedoch unerwünscht. Das offizielle sozialistische Familienleitbild war sehr konservativ. Es bestand keine wirkliche Möglichkeit der Selbstverwirklichung der Frau.
Ab 1968 wurden durch die Frauenbewegung dramatische Veränderungen eingeleitet. Das “Private ist politisch“ war ein Slogan der Frauen dieser Zeit, Sie erzwangen die Emanzipationsdebatte. Die bisherigen Festlegungen der Geschlechterrollen, basierend auf biologischen Erklärungen, und der damit einhergehende Unterdrückung und Diskriminierung der Frauen, wurden als “konstruiert“ entlarvt. Die kulturell-soziologisch bedingten Erklärungen der Geschlechterrollen sind veränderbar. Seitdem wird die patriarchale Gesellschaftsordnung angezweifelt und begann zu bröckeln.
Viele Errungenschaften der Frauenbewegung sind heute selbstverständlich, Frauen können heute wählen, studieren, arbeiten und ihren Lebensstil frei wählen. Wir erinnern uns oft nicht mehr daran, wie lange und ausdauernd Frauen dafür gekämpft haben.
Leider hat die formelle Gleichstellung bislang noch nicht, gesamtgesellschaftlich betrachtet, zu einer inhaltlichen Aufwertung von Weiblichkeit geführt. Den gewonnenen Rechten für die Frau steht die selbstverständlich zugemutete Doppelbelastung von Beruf und Mutterschaft gegenüber. Die innere und äußere Freiheit, die Frauen für sich errungen haben, hat auch eine Kehrseite mit Risiken und Nebenwirkungen. Die moderne Frau erlebt nun in fast jedem Lebensbereich einen Erfolgs- u. Leistungsdruck. Es gibt mannigfaltige Angebote und Freiheiten. Ein mögliches Scheitern wird meist individualisiert und sich selbst persönlich zugeschrieben, und nicht etwa einem Schicksal oder einer gesellschaftlichen Situation. Durch die in der Berufswelt deutliche Annäherung des weiblichen Rollenbildes an das männliche, wird insgeheim an einer Vermännlichung der Gesellschaft mitgewirkt, was „nicht im Sinne der Erfinderin“ war.
Für die meisten Frauen hat eine Partnerschaft und Familie einen hohen Stellenwert. Frauen haben bei ihrem Familienwunsch viele Lebensbereiche miteinander zu vereinbaren, da Ausbildung, berufliche Integration und Familiengründung in einem sehr kleinen Zeitfenster komprimiert sind.
Da in unserer Gesellschaft hauptsächlich Jugendlichkeit zählt, ist das Selbstbild der heutigen Frau so stark über den Körper bestimmt, wie bei keiner Generation zuvor. Dies bringt die Frauen oft in eine prekäre Situation. Den Interessen der jeweiligen Lobby (Pharma- Kosmetik- Wellness- u. Modeindustrie) entsprechendes Frauenbild und ein Schönheitsideal wird entworfen und die potenziellen Konsumenten damit medial überschwemmt. Werbebotschaften sind reizvoll aufbereitet und überall gegenwärtige Appelle seinen Körper zu verbessern und zu verschönern, können unterschwellig eine körperfeindliche Einstellung bewirken (so als ob, was an mir nicht in Ordnung wäre). Attraktiv zu sein und zu wirken möchte selbstverständlich jede Frau und das gefällt widerspruchslos auch dem Mann. Eigentümlicherweise sind Frauen in ihrer Selbstwahrnehmung geneigt, sich selbst nicht so schön zu sehen, wie sie von anderen gesehen werden. Zu diesem Thema gibt es ein interessantes Video “Dove Real Beauty Sketches“ (bitte im Internet suchen). Wenn Frauen ihren weiblichen Wert zu sehr an ihrem Körper festmachen, leidet ihr Selbstbewusstsein darunter, sie sind ständig dabei, sich zu optimieren und Altersspuren zu verhindern. So kann es leicht zu einer Fremdbestimmung kommen, diesmal nur nicht so offensichtlich.
Frauen und Männer sind grundverschieden, das wird auch so bleiben, denn die hormonelle und biologische Konstitution könnten wir nur künstlich verändern. Auch die Gehirnforscher haben in jüngster Zeit etliche anatomische geschlechtsspezifische Unterschiede in den Gehirnen festgestellt. Das Mann und Frau anders “ticken“, erfahren (und wissen wir) wir ja schon jahrtausendelang.
Die moderne Frau weiß viel mehr von der Welt und den Menschen als noch Ihre eigene Mutter, gleichzeitig spürt Sie deutlich den Mangel an Wesentlichem im Leben.
Zweifelsfrei sind individuelle Merkmale und wesentliche Eigenarten, die natürlichen Eigenschaften einer Frau, ihr Liebesempfinden und ihr Muttergefühl. Die Mehrheit der Frauen ist sozial engagiert, mitfühlend, hilfsbereit, emotional, religiös bzw. spirituell interessiert.
Frauen sind geübt im zwischenmenschlichen Gespräch mit Sprache, Stimme, Mimik und Gestik. Sie trainieren diese Fähigkeiten, auch wenn Sie später gewollt oder ungewollt kinderlos bleiben, in der Vorbereitung auf ein Kind. Und dann in der Entwicklung ihres Kindes, erst mit Klang und Melodie (z.B. Beim Antworten auf Babygebrabbel) und später in der Ausbildung dessen Sprache. Die Sprachwelt der Frau ist emotionaler, da Ihnen die Beziehungsebene wichtiger ist, als eine sachliche Problemlösung.
Die Empfindungswelt der Frau ist weit und tief. Mit Ihrer Fähigkeit ein Kind zu gebären, ist Sie mit einem schöpferischen Akt, mit dem Wesentlichstem im Leben verbunden – mit dem Wunder des werdenden Lebens selbst. Diese individuelle Dimension des Frauseins verbindet Sie eigentümlich mit der Natur, ja mit unserem gesamten Universum.
Mädchen habe Ideale, die Sie als junge Frauen realisieren möchten. Manche entwickeln dabei sehr hohe Ansprüche an sich selbst und wollen in allen Lebensbereichen, und das sind für Frauen heute mehr als früher, erfolgreich sein und erreichen, was ihren Ideen entspricht. Bei der Verwirklichung dieser Vorstellungen gibt es eine Kluft zwischen gesellschaftlichen Versprechen und realen Möglichkeiten. Ob nun als Studienabgängerin oder mit einfacher Schulbildung haben manche, trotz Optionszuwachs, doch wenige berufliche Perspektiven. Auch bei vielfältigen persönlichen und beruflichen Angeboten und Möglichkeiten, ist es oft nicht leicht auszuwählen (Wer die Wahl hat, hat die Qual).
Die große Entscheidungsdynamik, die in den jungen Jahren der Frauen liegt, hat Auswirkungen auf Ihre Partnerwahl. Ihre Partner sollen da ja irgendwie “mitkommen“ und an dem Modell einer modernen Partnerschaft und modernen Familie mit neuen Rollenzuteilungen aktiv mitwirken, wofür die meisten jungen Männer auch bereit sind. Auch beim besten Willen und höchster Motivation, beim Management das Familienleben und den Beruf miteinander zu vereinbaren, bleiben Konflikte nicht aus. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist schwierig. Vor allem die 35- bis 45- jährigen Frauen kennen das Gefühl nur zu gut: “Es ist einfach alles zuviel!“. Sie leiden an familiären Konflikten und unter der Belastung der Kindererziehung, Sie hätten gern mehr Zeit für ihre Kinder. Die gefühlte persönliche Erschöpfung und das notwendige Zweiteinkommen, sind mittlerweile seit einigen Jahren Dauerthemen für Familien.
Partner, vor allem im mittleren Alter, ziehen Bilanz wie zufrieden sie mit dem erreichten sind, und befinden wie glücklich sie sich miteinander fühlen. Jede Frau mag wohl am besten einschätzen, wie viel ihrer Sehnsucht nach Wertschätzung Ihrer Weiblichkeit sich erfüllt und wie viel schöpferische Freiheit sie verwirklichen kann. Wenn die Unzufriedenheit innerhalb der Partnerschaft für sie zu groß wird, werden eine Zeit lang wohl Übergangs- und Zwischenlösungen akzeptiert. Nach zu langer Zeit der Enttäuschung wird das Thema der Selbstverwirklichung für die Frau wieder brandaktuell.
Falls dann eine Trennung vom Partner in Betracht kommt sind die Gründe vielfältig. Die Entstehung der vorher einsetzenden Entfremdung kann lange her sein. Die Versuche die Liebe zu seinem Partner wieder aufzufrischen, waren vielleicht viele, jedoch ohne die gewünschte Veränderung. Ein letzter Auslöser kann ein Schlüsselerlebnis sein, ein Fremdgehen oder eine Lüge, die auffliegt. Oder es kann ein zäher fader Dauerzustand in der Partnerschaft eintreten, weil Dinge nicht geklärt werden, die immer wieder vor sich hin geschoben werden. Frauen fühlen sich oft von Ihren Partnern unverstanden und Ihnen fehlt das Einfühlungsvermögen Ihres Partners oder die Bereitschaft ihres Partners sich zu verändern.
Oft zeigt eine bevorstehende und eine vollzogene Trennung vom Partner einen Wendepunkt und eine Neuorientierung im Leben an. Auf der Suche nach der eigenen Identität ist es dann hilfreich, wieder seine eigenen Bedürfnisse, Werte und Wünsche zu beachten. Wenn Sie herausfinden, was für Sie wirklich wichtig ist im Leben, können Sie sich auch von überflüssigen Erwartungen distanzieren. Persönliche Überforderungen können möglicherweise reduziert werden. Auch wenn vielleicht einiges im bisherigen Leben durch eine Trennung in Frage gestellt wird, kann das Leben in kleinen Schritten neu gestaltet werden.Ich berate Sie gern und begleite Sie ein Stück, unterstütze Sie in einer Krisenzeit, möchte Sie anregen um ihre Wünsche, Träume und Ziele neu zu entdecken.